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Was ich gelernt habe, als mein Lebensplan zerbrochen ist

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Ich hatte einen ziemlich klaren Plan davon, wie mein Leben aussehen sollte, und es war keiner von der vagen Sorte. Ich wollte frei sein, unabhängig, viel reisen, mich nicht nach festen Strukturen richten müssen und vor allem niemandem erklären müssen, warum ich etwas so mache, wie ich es mache. Kinder kamen darin eigentlich nie vor, naja... irgendwann vielleicht, aber sicher nicht drei, sicher nicht so früh und ganz bestimmt nicht in einer Lebensphase, in der ich innerlich das Gefühl hatte, dass mein eigenes Leben gerade erst richtig beginnt. Ich wollte spontan sein, verfügbar für mich selbst, nicht gebunden, nicht fremdbestimmt, nicht ständig im Abgleich mit Bedürfnissen, die größer sind als meine eigenen.


Und dann kam das Leben, nicht spektakulär und nicht mit einem großen Knall, sondern eher schleichend, über Entscheidungen, die sich einzeln betrachtet richtig angefühlt haben und in der Summe irgendwann etwas ergeben haben, das mit meinem ursprünglichen Plan wenig zu tun hatte.


Heute bin ich dreifache Mutter, habe Verantwortung, Struktur, feste Abläufe und ein Leben, das deutlich weniger spontan ist, als ich mir das früher jemals vorgestellt hätte – und das war nie mein Lebensentwurf. Lange Zeit habe ich genau daran innerlich festgehalten, an diesem Bild von mir, die eigentlich ganz anders hätte leben wollen, und ich habe mir selbst kaum erlaubt, das zu betrauern, weil Dankbarkeit und Trauer in unserer Gesellschaft scheinbar nicht gleichzeitig existieren dürfen.


Was mir niemand gesagt hat:


Es ist möglich, ein Leben zu lieben und gleichzeitig das zu vermissen, was man sich einmal vorgestellt hat, und diese Ambivalenz ist kein Zeichen von Undankbarkeit oder innerer Zerrissenheit, sondern oft ein sehr gesundes Zeichen dafür, dass man realistisch auf sein eigenes Leben schaut. Ich habe lange gebraucht, um zu verstehen, dass sich Wachsen manchmal wie Scheitern anfühlt, nicht weil etwas falsch läuft, sondern weil etwas Altes endet, und Abschied selten still und elegant passiert. Ich musste lernen, mich von Versionen meiner selbst zu verabschieden, von Vorstellungen von Freiheit, von Identität, von einem Bild, das mir lange Sicherheit gegeben hat, obwohl es längst nicht mehr zu mir gepasst hat.


Genau hier beginnt für mich Loslassen, nicht im spirituellen Sinne und nicht als große Erleuchtung, sondern ganz konkret im Alltag, in den leisen Momenten, in denen man aufhört, sich selbst ständig zu erklären, sich mit anderen zu vergleichen oder innerlich gegen das eigene Leben anzukämpfen. Loslassen heißt nicht, dass plötzlich alles leicht wird oder man nichts mehr vermisst, sondern dass man aufhört, sich permanent zu erzählen, dass es eigentlich anders hätte laufen müssen.



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Und genau aus diesem inneren Prozess heraus ist auch mein Buch „Schreib’s dir von der Seele – Wie du loslässt, was dich klein macht“ entstanden, nicht, weil ich immer Antworten hatte, sondern weil ich gemerkt habe, wie viele Menschen an inneren Entwürfen festhalten, die längst mehr Druck als Halt erzeugen. Die Dinge, die wir unbedingt loslassen sollten, um ein leichteres Leben zu führen, habe ich in meinem neuen Buch festgehalten. Hier kannst du es sogar signiert vorbestellen.










Wir schreiben unsere Lebenspläne oft sehr früh, zu einem Zeitpunkt, an dem wir uns selbst noch gar nicht wirklich kennen, und wundern uns dann später, warum sie sich plötzlich eng anfühlen. Ich habe gelernt, dass das Leben nicht stimmiger wird, wenn wir festhalten, sondern dann, wenn wir ehrlich hinschauen und uns erlauben, Dinge gehen zu lassen, ohne sie schlechtzureden oder kleinzumachen.


Heute reise ich anders, weniger geografisch und mehr innerlich, durch Phasen, durch Überforderung, durch Verantwortung und durch eine Tiefe, die ich früher vermutlich als Einschränkung empfunden hätte, und ja, ich habe Freiheiten verloren, aber ich habe auch etwas gewonnen, das ich mir mit Anfang zwanzig nicht hätte vorstellen können: Eine wundervolle eigene Familie, die für mich einfach alles ist. Und das lässt sich durch keine Reise ersetzen.


Ein zerplatzter Lebensplan ist kein persönliches Versagen, sondern oft genau der Moment, in dem etwas Echtes beginnen kann, auch wenn sich das im ersten Moment nicht so anfühlt. Wenn dein Leben gerade nicht so aussieht, wie du es dir einmal vorgestellt hast, dann bist du vielleicht nicht falsch abgebogen, sondern an einem Punkt angekommen, an dem du anfangen darfst, dich selbst ernst zu nehmen. Und wenn du diesen Prozess für dich sortieren willst, findest du in meinem neuen Buch viele Schreibimpulse genau für diese Übergänge – für das Loslassen von Erwartungen, innerem Druck und alten Selbstbildern.


„Schreib’s dir von der Seele – Wie du loslässt, was dich klein macht“ ist aktuell vorbestellbar, inklusive einer limitierten Anzahl signierter Exemplare, und vielleicht ist genau jetzt ein guter Moment, nicht noch einen neuen Plan zu machen, sondern erst einmal aufzuschreiben, was gehen darf. Hier kommst du zur Signieraktion.

 
 
 

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