Warum ich aufgehört habe, nach dem „perfekten Ich“ zu suchen
- Sophie Lauenroth
- 13. Aug.
- 3 Min. Lesezeit

Früher hatte ich ein sehr klares Bild davon, wie mein Leben einmal aussehen würde – und vor allem, wie ich darin aussehen würde.Ich dachte: Mit 30 habe ich mein Leben komplett im Griff.Ich bin erfolgreich in meinem Beruf, habe eine Wohnung, in der alles seinen Platz hat, und genug Zeit für Sport, Reisen und spontane Wochenendtrips. Kinder? Wollte ich damals eigentlich nicht. Ich stellte mir eher vor, unabhängig zu sein, frei, ohne die Verantwortung für eine Familie.
Und dann kam das Leben.Heute bin ich dreifache Mutter – und statt dem makellosen Loft-Boden liegen bei uns Hundehaare in den Ecken, Spielzeugautos auf dem Teppich und irgendwo klebt garantiert noch ein bisschen Schokolade von gestern an der Wand. In meinem Kalender stehen keine Wellnesswochenenden, sondern Elternabende und Zahnarzttermine.
Die Falle der „Perfekt-mit-30“-Vorstellung
Damals habe ich oft gedacht: Ich habe irgendetwas falsch gemacht. Weil mein Leben nicht dem Bild entsprach, das ich jahrelang im Kopf hatte.Weil ich nicht die „Erfolgs-Checkliste“ erfüllt habe, die mir durch Filme, Social Media, aber auch durch Sätze aus meiner Kindheit vermittelt wurde.
Heute weiß ich: Dieses Bild hatte wenig mit meinen wahren Wünschen zu tun – und sehr viel mit den Erwartungen anderer.Und das Schlimmste daran? Ich habe so sehr versucht, dieser Vorstellung zu entsprechen, dass ich gar nicht mehr gespürt habe, wie ich mich eigentlich fühlen wollte.
Der Moment, der alles verändert hat
Der Wendepunkt kam, als ich mir zum ersten Mal eine andere Frage gestellt habe:Nicht mehr „Was will ich haben?“, sondern „Was will ich fühlen?“

Denn hinter jedem „Ziel“ steckt ein Gefühl, das wir uns erhoffen.Das schöne Haus steht für Sicherheit.Die perfekte Beziehung für Liebe und Geborgenheit.Der sportliche Körper für Anerkennung – oder vielleicht auch für das Gefühl, die eigene Disziplin im Griff zu haben.
Und plötzlich wurde mir klar: Ich muss nicht auf ein großes „Irgendwann“ warten, um diese Gefühle zu erleben.
Ich kann Sicherheit in einem Gespräch mit einer Freundin spüren.
Ich kann Liebe beim Vorlesen einer Gutenachtgeschichte finden.
Ich kann Anerkennung empfinden, wenn ich einen langen, chaotischen Tag gemeistert habe, ohne mich selbst dafür zu verurteilen.
Vom Mangeldenken zum echten Selbstwert

Es war nicht leicht, diesen Perspektivwechsel zu machen.Ich musste lernen, meine Selbstkritik zu hinterfragen, mich von alten Rollen zu lösen und mich selbst nicht mehr an äußeren Maßstäben zu messen.
Ein Stück weit habe ich genau diesen Prozess in meinem Buch „Ich geh mal meine Gefühle fühlen“ verarbeitet. Dort erzähle ich, wie wir lernen können, unsere eigenen Bedürfnisse wieder wahrzunehmen – statt nur zu erfüllen, was andere von uns erwarten.
Und genau diesen Weg vertiefe ich jetzt in meinem neuen Kurs "Raus aus der Selbstkritik - Rein in die Innere Stärke". Nicht als „So wirst du perfekt“-Programm, sondern als Einladung, dich von diesem Druck zu lösen und deinen Selbstwert auf einer stabileren Basis aufzubauen.Wir arbeiten darin unter anderem daran, diese alten, starren Bilder vom „perfekten Ich“ loszulassen, damit du Platz für dein echtes, lebendiges Ich schaffen kannst. Trage dich in die Warteliste ein, um zum Start (26.8.) deinen 79€ Frühbucherrabatt für die Vollversion zu erhalten.
Ich habe gelernt: Wenn ich mich auf meine Gefühle konzentriere, verändert sich mein Alltag – auch ohne, dass ich mein Leben von Grund auf umkrempeln muss.Ich bin nicht immer „fertig“ oder „am Ziel“. Aber ich bin viel mehr bei mir.Und genau das fühlt sich heute richtiger an als jede perfekte Fassade.
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