Mit ADHS durch den Familienalltag – ohne den Verstand zu verlieren
- Sophie Lauenroth
- 22. Mai
- 3 Min. Lesezeit

Das Elternleben ist ohnehin schon eine Herausforderung. Wenn man selbst ADHS hat, kann es sich jedoch an manchen Tagen wie ein nicht enden wollender Ausnahmezustand anfühlen. Der Morgen beginnt mit Chaos, weil du vergessen hast, die Brotdose zu füllen. Dein Kind verliert seine Schuhe, du suchst gleichzeitig deine Schlüssel, und irgendwo piept eine Erinnerung, die du nicht zuordnen kannst. Willkommen im Alltag mit ADHS und Familie.
Viele Eltern mit ADHS fühlen sich chronisch überfordert, ständig unorganisiert und innerlich unruhig. Die eigenen Symptome treffen auf den Lärm, die Anforderungen und die Unvorhersehbarkeit des Familienalltags. Doch: Du bist nicht allein. Und es gibt Wege, dir den Alltag zu erleichtern.
1. Verstehen, wie dein ADHS funktioniert
ADHS ist nicht einfach nur "sich schlecht konzentrieren können". Es betrifft die Emotionsregulation, die Impulskontrolle, das Zeitgefühl und die Reizverarbeitung. Wenn du verstehst, wie dein Gehirn tickt, kannst du liebevoller mit dir umgehen und Strategien entwickeln, die wirklich zu dir passen.
Viele ADHS-Betroffene geraten in eine Dauerschleife aus Selbstvorwürfen, weil sie vermeintlich "nicht funktionieren". Doch du brauchst keine Disziplin-Predigt, sondern Werkzeuge, die deinem Nervensystem wirklich helfen.
Ein solcher Werkzeugkasten wird zum Beispiel in meinem Online-Workshop vermittelt. Dort lernst du Strategien aus der Psychotherapie, die dich nicht nur besser durch den Alltag bringen, sondern auch langfristig mehr innere Ruhe schaffen.
2. Realistische Routinen statt Perfektionismus
Viele Eltern mit ADHS versuchen, Ordnung und Struktur nach einem Idealbild zu erzwingen – meist mit Frust als Ergebnis. Stattdessen lohnt sich die Frage: Was funktioniert für mich?
Hilfreich sind oft:
Visuelle Pläne für die ganze Familie (z. B. mit Symbolen oder Farben)
Kurze, flexible Morgen- und Abendroutinen
Checklisten mit wirklich notwendigen Aufgaben (nicht: "Was wäre perfekt?")
Erinnerungen am Handy, die freundlich formuliert sind und nicht stressen
Auch hier bietet der ADHS-Workshop praktische Inspiration: Welche Routinen funktionieren für ADHS-Gehirne, welche nicht? Und wie etabliert man sie trotz innerem Widerstand?
3. Reizüberflutung ernst nehmen
Ein ADHS-Gehirn hat weniger Filter für Reize. Wenn dann noch Kinderlachen, Streit, Musikspielzeuge und To-dos zusammenkommen, ist das Fass schnell voll.
Viele Eltern merken dann, dass sie schneller reizbar sind, abschalten wollen oder sich überfordert fühlen. Das ist keine "Schwäche", sondern eine logische Folge deines neurobiologischen Systems.
Deshalb gilt:
Plane bewusste Pausen ein
Erlaube dir Momente der Ruhe (z. B. mit Noise-Cancelling-Kopfhörern)
Vereinbare Familienzeiten mit "Reiz-Minimierung"
Im Workshop zeige ich einfache Techniken zur Reizregulation, die in Studien mit ADHS-Betroffenen erprobt wurden und die du sofort anwenden kannst.
4. Organisation, die einfach bleiben darf
Organisation muss nicht perfekt sein. Oft reichen einfache Systeme, um das Chaos einzudämmen:
Ein fester Platz für Schlüssel, Handy und Geldbeutel
Ein Whiteboard für die Woche, das auch die Kinder lesen können
Eine Schublade für typische ADHS-Notfälle: Snacks, Ladekabel, Taschentücher
Je sichtbarer und einfacher, desto besser. ADHS-Gehirne profitieren von visuellen Hilfen und festen Abläufen.
Der Workshop vermittelt genau solche alltagstauglichen Strukturen – keine Luftschlösser, sondern funktionierende Hilfen für den gelebten Familienwahnsinn.
5. Schluss mit dem schlechten Gewissen
Eltern mit ADHS sind oft besonders reflektiert – und besonders hart zu sich selbst. Die vielen Impulse, die schnellere Reizbarkeit oder das Chaos im Kopf führen nicht selten zu Schuldgefühlen. Doch niemandem hilft es, wenn du dich schlecht machst.
Du darfst liebevoll mit dir sprechen. Du darfst Fehler machen. Und du darfst Hilfe annehmen.
Gerade weil Therapieplätze derzeit knapp sind, ist der Workshop eine gute Gelegenheit, Tools aus der psychotherapeutischen Praxis kennenzulernen – ohne Wartezeit, direkt anwendbar, von zu Hause aus.
Du bist nicht zu chaotisch für diesen Job. Du brauchst nur andere Werkzeuge.
ADHS im Alltag meistern Workshop am 26. Juni 2025, 18:00–19:30 Uhr Online, psychologisch fundiert, alltagstauglich.
ADHS und Elternsein ist eine Herausforderung. Aber mit passenden Strategien, etwas Humor und einem wohlwollenden Blick auf dich selbst kannst du lernen, dich im Chaos besser zu orientieren.
Wenn du das Gefühl hast, du brauchst Unterstützung, aber kein Therapieplatz ist in Sicht: Schau dir meinen Workshop an.
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